Brenner-Basistunnel: Fachexkursion und Erfahrungsaustausch
Sächsisch-tschechische Fachexkursion ins Unterinntal und zum Brenner-Basistunnel im Rahmen des Tunnelbauprojektes der Eisenbahn-Neubaustrecke Dresden-Prag
Mitte Mai 2024 fand für Beteiligte an der Schienen-Neubaustrecke Dresden-Prag eine Fachexkursion zum Brenner-Basistunnel statt. Teilnehmer waren die Správa železnic und DB InfraGO sowie Vertreter von Ministerien, Fachbehörden, Landkreisen und Kommunen. Da die geologischen Verhältnisse eine der wesentlichsten Randbedingungen für ein Tunnelbauwerk sind, waren an der Exkursion auch Vertreter der Abteilung Geologie des LfULG beteiligt.
Der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) organisierte die Fachexkursion im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).
Der Brenner-Basistunnel wird nach seiner Fertigstellung mit einer Länge von 55 Kilometern die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt sein.
Die Exkursion gab tiefe Einblicke in die vielfältigen technischen und fachlichen Herausforderungen sowie in die hochkomplexe Baustellenlogistik. Nach einem Besuch des Infozentrums „BBT Tunnelwelten“ konnten die eigentliche Tunnelbaustelle am Baulos H52 Hochstegen, die Materialdeponie Padastertal und ein Werk zur Herstellung von Ausbau-Tübbingen befahren werden. Zudem wurden zahlreiche Projekte entlang der Zulaufstrecke Nord im Unterinntal vorgestellt, die Teil der außergewöhnlichen Infrastrukturmaßnahme sind. Abgerundet wurde die Exkursion durch Vorträge von beteiligten Fachleuten.
Der fachliche Austausch mit den Tunnelbauexperten der ÖBB und Brenner-Basistunnel-Gesellschaft (BBT-SE) gab wertvolle Impulse, wie mit den zahlreichen Herausforderungen einer solchen Großbaustelle umgegangen werden kann.
Bereits 2020 und 2022 konnten sächsische Geologen Einblicke in zwei österreichische Tunnelgroßprojekte gewinnen: am Koralm-Tunnel zwischen Graz und Klagenfurt sowie am Semmering-Basistunnel zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag. Insbesondere am Semmering-Basistunnel kann nachvollzogen werden, welchen Einfluss schwierige geologische Verhältnisse auf Bauzeit und Baukosten haben können.