Cordierit-Gneis am Lehrpfad Schweizerthal bei Markersdorf
Ort: Markersdorf-Taura
Sehenswürdigkeit: Felsen und Strudeltöpfe aus Cordierit-Gneis
Länge: 3,5 Kilometer
Schwierigkeit: mittel, festes Schuhwerk günstig
Anreise mit PKW: A 4 Abfahrt 70 Chemnitz-Glösa, B 107 nach Norden bis Markersdorf Museumsbahnhof
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: RB 45 zwischen Chemnitz und Elsterwerda bis Mittweida, Bus 657 zwischen Limbach-Oberfrohna und Mittweida bis Markersdorf Museumsbahnhof
Start: Bahnhof Markersdorf-Taura
Stationen: Schreckenstein - Bärenhöhle - Hockstein - Amselgrund - Strudeltöpfe
Der Naturlehrpfad Schweizerthal bei Markersdorf-Taura führt vom Museumsbahnhof aus zuerst an der oberen Kante des Chemnitztals nach Norden und erreicht dort mehrere Felsformationen aus Cordierit-Gneis.
Der Cordierit-Gneis ist ein charakteristisches Gestein des Granulit-Massivs. Es besteht neben Quarz, Feldspat und Glimmer aus dem metamorphen Mineral Cordierit, welches sich bei Temperaturen über 500 °C und relativ niedrigen Drücken bildet. Es zeigt eine Temperatur-betonte Metamorphose an. Geochemische Daten weisen darauf hin, dass sich der Cordierit-Gneis aus Sedimenten bildete. Petrologische Untersuchungen ergaben, dass er vor ca. 340 Millionen Jahren versenkt wurde und aus mindestens 20 Kilometer Tiefe an die Erdoberfläche aufstieg, wobei er sich auf 790 Grad Celsius aufheizte. Er tritt in Linsen auf, welche auf dem Granulit-Körper liegen und hat stets tektonische Kontakte zum Granulit. Das belegt, dass er durch tektonische Bewegungen in die Nachbarschaft des Granulits gelangte. Der Granulit wurde aus deutlich größeren Tiefen exhumiert und war deshalb sehr heiß. Er gab seine Wärme an die Umgebung ab und heizte den Gneis so sehr auf, dass sich Cordierit bilden konnte.
Am Schreckenstein kann man die tektonische Beanspruchung des Gesteins gut sehen, hier ist die Foliation des Gneises verfaltet.
Durch die Bärenhöhle führt der Lehrpfad zum Hockstein, einem Felsbrocken, der lose auf anderen Felsen aufsitzt und den Eindruck vermittelt, dass er bald hinabstürzt. Folgt man dem Wanderweg ins Tal, erreicht man den Haltepunkt Amselgrund der Chemnitztal-Bahn.
Von hier aus kann man schon zahlreiche Felsbrocken im Fluss liegen sehen. Sie sind von den Hängen des Chemnitztals herabgefallen. Das fließende Wasser und mitgerissene kleine Gesteinsbruchstücken sowie Sand haben trichterförmige Aushöhlungen in die Gerölle erodiert. In diesen bilden sich Strudel, welche den Erosionsprozess verstärken.