Wind- und Gletscherschliff der Hohburger Berge
Ort: Hohburger Berge, Kleiner Berg bei Hohburg nordöstlich von Wurzen
Sehenswürdigkeit: eiszeitliche Gletschermarken und Windschliffspuren auf Rhyolithfelsen
Status: Geotop
Anreise mit dem PKW: von Wurzen S23 nach Osten (Torgauer Straße und Lüptitzer Höhe), dann auf K8313 nach Norden über Hohburger Straße und Jahnstraße
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn S3 ab Leipzig nach Wurzen, Bus 672 Wurzen - Hohburg - Wurzen
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»Sollten die nordischen Gletscher wirklich von den skandinavischen Bergen bis an die Wurzener Hügel gereicht haben? Mich friert bei dem Gedanken.« (B. von Cotta, 1808-1879)
Vor etwa 160 Jahren war die Wissenschaft noch davon überzeugt, dass die eiszeitlichen Ablagerungen und Findlinge durch ein riesiges von Skandinavien bis nach Mitteleuropa reichendes Meer nach Süden gelangten und hier abgelagert wurden.
Es fehlte ein Beweis für eine Gletscherwirkung. Und genau diesen fand der sächsische Geologe C.F. Naumann 1844 in den Hohburger Bergen bei Wurzen. Es handelt sich um die Felsschliffe auf dem Kleinen Berg.
Während der quartären Inlandvereisung überdeckte mehrmals ein bis zu 300 Meter mächtiger Eispanzer die Landfläche. Das Eis umschloss, aus nördlichen Richtungen kommend, auch die Kuppen der Hohburger Berge und formte diese zu langgestreckten Hügeln (Rundhöckern) um. Die dem Gletscher zugewandten Felsoberflächen wurden durch das Inlandeis selbst und durch im Eis eingefrorene Partikel von Feinsand, Schluff und Ton abgetragen und glänzen dadurch im Sonnenlicht. Porphyr, auf dem die Schliffe ausgebildet sind, ist ein sehr hartes Gestein. So blieben die Gletscherschrammen bis heute sichtbar.