Lausitzer Grauwacke der Gröditzer Skala
Ort: Ufer des Löbauer Wassers zwischen Weißenberg und Gröditz
Sehenswürdigkeit: Felsen der Lausitzer Grauwacke im Durchbruchstal des Löbauer Wassers
Status: Geotop
Anreise mit PKW: mit dem Auto über die A4, Abfahrt 91 Weißenberg, Landstraße Richtung Weißenberg, vorm Ort rechts, dann wieder rechts Richtung Wuischke, vor der Autobahnunterführung links bis zum Viadukt übers Löbauer Wasser
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Regionalbus 108 von Bautzen nach Weißenberg
Grauwacke ist ein dunkles sandiges Sedimentgestein mit schlecht gerundeten und sortierten Sandkörnern. Auch Gesteinsbruchstücken findet man häufig in der Grauwacke. Sie weist eine bankiger Schichtung auf, die Korngröße verringert sich innerhalb einer Bank nach oben hin.
Grauwacke entsteht im Meer in der Nähe von Kontinentalhängen, wenn diese tektonisch aktiv sind, es also zu Erdbeben kommt. Beim Erdbeben geraten bereits abgelagerte Tone und Sande ins Rutschen und bilden einen Trübestrom (Turbidit), welcher mit hoher Geschwindigkeit den Kontinentalhang hinabrutscht. Kommt der Trübestrom zum Stillstand, lagern sich grobe und schwere Gesteinspartikel zuerst ab, während feine Bestandteile nur langsam sinken. Durch diesen Prozess bilden sich Sedimentbänke mit abnehmender Korngröße.
In der Gröditzer Skala sind mehrere Felsen aus Grauwacke am Ufer des Löbauer Wassers aufgeschlossen. An der Bastei fällt die Felswand senkrecht ins Wasser, sodass die aufgeschlossenen Gesteine nicht zugänglich sind.
Der Felsen unter der Teufelshöhle ist gut zugänglich. Hier kann man das anstehende Gestein aus der Nähe betrachten. Die Sedimente sind bankig ausgebildet, die Korngröße nimmt innerhalb einer Bank häufig ab. Manchmal treten konglomeratische Lagen auf. Das Gestein ist verfaltet, sodass die Schichtung häufig steil gestellt ist. Es wurde zu einem Glimmerfelsen metamorphisiert und geschiefert. Es können drei Trennflächenschaaren gefunden werden, welche die sedimentäre Schichtung zerklüften.
Das schroffe Durchbruchstal des Löbauer Wassers hat sich durch junge Hebungsprozesse im Lausitzer Bergland gebildet. Durch die Hebung änderte sich die Erosionsbasis des Flusssystems und verstärkte die Einschneidung des Wasserlaufs.