Die Struktur Börnersdorf im Osterzgebirge: geophysikalische Untersuchungen
Projektlaufzeit: 04/2014 - 11/2015
Projektlaufzeit
04/2014 - 11/2015
Projektpartner
Institut für Geophysik und Geoinformatik, TU Bergakademie Freiberg
Projektziel
Ziel des Projektes war es, mit geophysikalischen Methoden (Seismik, Gravimetrie, Geomagnetik, Elektromagnetik) die genaue Tiefe der Struktur, das Einfallen der Ränder und mögliche größere Störungen zu ermitteln. Nach Möglichkeit sollten Hinweise zur Genese der Struktur abgeleitet werden. Die Ergebnisse werden in einem Projektnachtrag in einem 3-D-Übersichtsmodell des geologischen Untergrundes im Trassenverlauf der Schienenneubaustrecke Dresden-Prag, inklusive der Struktur Börnersdorf dargestellt. Grundlage dafür sind sämtliche am LfULG verfügbaren Geodaten (Karten, Bohrungen, 3-D Modelle aus anderen Projekten usw.).
Die Ergebnisse sind ein fachlicher Beitrag in der von der Europäischen Kommission geförderten Studie zu »Planungsdienstleistungen für die Neubau-Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Dresden-Prag« des SMWA. Die Ausweisung geologischer Risikobereiche und zukünftiger Erkundungsschwerpunkte im Rahmen des FuE-Projektes ist Grundlage für die weitere Trassenplanung, insbesondere hinsichtlich Trassenführung und wirtschaftlicher Aspekte.
Projektergebnisse
- Es wurde bestätigt, dass es sich bei der Struktur Börnersdorf innerhalb der Erzgebirgsgneise um eine ca. 250 m Tiefe Senke mit ca. 500-600 m Durchmesser handelt, die vermutlich mit Kreidesedimenten gefüllt ist.
- Die Untersuchungen der 3D-Seismik innerhalb der Struktur und der Seismik, Gravimetrie und Geoelektrik außerhalb der Struktur weisen besonders im Westteil auf geologische Störungen hin, die den Bereich der Tunneltrasse beeinflussen können.
- Aufgrund der geophysikalischen Ergebnisse im Bereich der Struktur Börnersdorf wurde eine Verlegung der Tunneltrasse um ca. 800 m nach Westen veranlasst. Damit konnte ein geologisch/ingenieurgeologisch kritischer Bereich planmäßig umfahren werden.
- Sowohl von der Struktur Börnersdorf als auch von der gesamten Tunneltrasse wurde ein 3D-Modell erarbeitet, das eine Übersicht über die geologischen Verhältnisse erlaubt und die aus geologisch/ingenieurgeologischer Sicht kritischen Bereiche kennzeichnet.
- Das 3D-Modell ist eine wichtige Grundlage für die Planung weiterer geologischer/ingenieurgeologischer Untersuchungen und ist aus fachlichen Aspekten in zukünftigen Planungsphasen fortzuschreiben.
- Erste Rechercheergebnisse zu kennwertbasierten geotechnischen Eigenschaften der im Trassenverlauf zu erwartenden Gesteine sowie für die Wiederverwertung anfallender Aushubmassen konnten in der Planung berücksichtigt werden.