Die Trias

Randliche Ausläufer der Germanischen Trias

Felswand mit gut geschichteten Sedimenten des Buntsandsteins.
Die rot-grau-gelb gestreiften Schichten des Buntsandsteins überlagern das stark geklüftete Grundgebirge im Meißener Massiv bei Diera-Zehren. Die blaue gestrichelte Linie markiert die geologische Grenze.   © LfULG

Mit der Trias begann nach einem Massenaussterben, bei dem 95 Prozent aller marinen Lebensformen verschwanden, das Erdmittelalter, das Mesozoikum. Die Bildung von Sedimentgesteinen am Südrand des Zentraleuropäischen Beckens setzte sich nach dem Zechstein fort. Typisch für die Trias ist die namensgebende Dreiteilung der Sedimente in Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper, welche wechselnde Ablagerungsbedingungen widerspiegeln. Diese Sedimente sind in Nord- und Westsachsen als Erosionsdelikte in Senken, Becken oder Gräben erhalten.

Eine kurze Beschreibung der Trias in Sachsen findet sich in Friebe (2008), eine Beschreibung der Trias in Mitteleuropa in Bachmann et al. (2010).

Karte der Verbreitung von Gesteinen der Trias.
Verbreitung der Gesteine der Trias in Sachsen.   © LfULG

Der Buntsandstein

Aufschlussfoto einer Steinbruchwand
Buntsandstein im Steinbruch Wölkisch bei Meißen. In der unteren Bildhälfte sind Gerölle des aufgearbeiteten Grundgebirges zu sehen. Darüber folgt der plattige Sandstein.   © LfULG

Die Schichtfolge beginnt mit dem Buntsandstein, der entstand, als sich das Zechsteinmeer am Südrand des Zentraleuropäischen Beckens weiter zurückzog. Die typischen meist rotgefärbten, teils gelblichen Sandsteine stellen in Flusssystemen oder Schuttfächern abgelagerte terrestrische Sedimente dar. Während in Nordwestsachsen nur Gesteine des unteren Buntsandsteins erhalten sind, umfassen die Sedimente der Lausitz auch den mittleren und oberen Buntsandstein (Friebe 2008).

Der Muschelkalk

Aus Muschelkalk aufgebaute felsige, steile Talhänge in Jena.
An den steilen Talhängen um Jena ist Muschelkalk großflächig aufgeschlossen. Die horizontale Schichtung ist an der Felswand rechts gut zu erkennen.   © LfULG

Im Muschelkalk griff das Meer wieder auf Sachsen über. Muschelkalk kommt im Dübener Becken und im Niederlausitz-Becken vor, verdeckt von jüngeren Sedimenten. Die Schichtenfolge des Muschelkalks besteht aus drei Teilen (Friebe 2008):

  • Der untere Muschelkalk besteht aus grauem feinkristallinem Wellenkalk und dem darüber folgenden oolithischen (aus kleinen Kügelchen bestehendem) Schaumkalk. Diese Sedimente sind typische Ablagerungen eines flachen, warmen Meeres.
  • Der mittlere Muschelkalk besteht aus Mergelstein, Dolomit, Anhydrit und Gips. Diese Gesteine zeigen an, dass die Verbindung des Sedimentationsraumes zum offenen Meer unterbrochen war und das Wasser eindampfte.
  • Der obere Muschelkalk besteht aus den grauen Kalksteinen der Ceratitenschichten. Namensgebendes Fossil ist der Kopffüßer Ceratites. Dieses Gestein bildete sich wieder in marinen Verhältnissen.

Der Keuper

Ein Aufschluss des Keupers mit einer Wechsellagerung von Tonstein und Gips.
Eine Sedimentabfolge des Gips-Keupers ist an der Schwellenburg nördlich von Erfurt aufgeschlossen. Charakterstisch sind die schwarz-roten tonigen Sedimente, in welche helle Gipshorizonte eingeschaltet sind, die als Härtlinge hervortreten.   © LfULG

Der Keuper ist in Sachsen nur an einer Stelle in einer Grabenstruktur südlich von Schwarze Pumpe nachgewiesen. Er besteht aus Gesteinen, die sich in einem terrestrischen Milieu mit Flüssen, Überflutungsflächen und Playa-Seen (temporären Seen) bildeten. Dies zeigt, dass der Meeresspiegel im Keuper wieder gesunken war. Die Schichtfolge umfasst den unteren Keuper mit terrestrisch-fluviatilen bis lagunär-brackigen Tonsteinen sowie den mittleren Keuper mit

  • dem unteren Gips-Keuper (Grabfeld-Formation) aus kalk- und dolomithaltigen Tonsteinen sowie Einschaltungen von Gips, Anhydrit und Dolomitstein, der als Playa-Sediment interpretiert wird,
  • dem Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), der aus terrestrischen Sand- und Schluffsteinen besteht, die in Flussrinnen oder auf Überflutungsflächen abgelagert wurden,
  • dem oberen Gipskeuper (Weser-Formation) und Steinmergelkeuper (Arnstadt-Formation), die Playa-Sedimente darstellen.

Diese Gesteine ähneln den Keupersedimenten, die großflächig im Zentraleuropäischen Becken abgelagert wurden (Nitsch 2005). Deshalb kann man davon ausgehen, dass der Graben, in welchem die sächsischen Keupersedimente erhalten sind, erst nach der Ablagerung entstand.

Buntsandstein erleben

Quellenangaben

Bachmann, G.H., Geluk, M.C., Warrington, G., Becker-Roman, A., Beutler, G., Hagdorn, H., Hounslow, M.W., Nitsch, E., Rohling, H.-G., Simon, T., Szulc, A. (2010): Triassic. In: Doornenbal, J.C. and Stevenson, A.G. (editors): Petroleum Geological Atlas of the Southern Permian Basin Area. EAGE Publications,149-173.

Friebe, A. (2008): Trias. In: Pälchen, W., Walter, H. (Hrsg.). Geologie von Sachsen - Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte. Schweitzerbart Stuttgart, 304-308.

Nitsch, E. (2005): Zur geschichte der Keuperstratigraphie. In: Beutler, G., Hauschke, N., Nitsch, E., Vath, U. (Hrsg): Stratigraphie von Deutschland IV Keuper. Courier Forschungsinstitut Senckenberg 253, 6-14.

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