Metallogenetisches Modell des Osterzgebirges
Neues Potential: Innovative Konzepte für die Erkundung von Rohstoffpotenzialen in Sachsen
Projektlaufzeit
01.11.2022 bis 31.10.2024
Projektpartner
Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie Freiberg
Projektanlass
Die Quantität und Qualität bekannter Lagerstätten qualifizieren Sachsen insbesondere im Hinblick auf Hochtechnologie-Rohstoffe wie zum Beispiel Zinn, Wolfram, Lithium, Indium und Flussspat zu einer Schlüsselregion in Europa für Rohstoffe zur Energiewende.
Vor allem im Erzgebirge hat sich die Explorationstätigkeit innerhalb der letzten Jahre stark intensiviert (»Neues Berggeschrey«). Die Tätigkeit der einschlägigen Firmen geht derzeit zunehmend über die Neubewertung von bereits gut bekannten Rohstoffpotentialen, die zumeist in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts im Detail erkundet worden waren, hinaus. Es rücken Regionen ins Zentrum der Aufmerksamkeit, die zwar historisches Rohstoffpotential aufweisen, aber noch nicht durch moderne Rohstofferkundungen erfasst worden sind und daher als »unterexploriert« angesehen werden können. Dabei beschränken sich die Unternehmen nicht nur auf die Erfassung von Alt-Daten, sondern generieren durch ihre aktuellen Explorationstätigkeiten (Geophysik, Bohrungen, großräumige Geochemie) neue geowissenschaftliche Informationen.
Das LfULG unterstützt diese Bemühungen unter anderem durch die Bereitstellung vorhandener Daten sowie spezielle Projekte, in deren Verlauf neue Daten erhoben und im Hinblick auf die Prognose bisher unbekannter Lagerstätten bewertet werden.
Projektziel
- Ermittlung eines aktuellen grundlegenden Verständnisses für die raumzeitlichen Prozesse, die zur Entstehung großer magmatisch-hydrothermaler Lagerstätten im Osterzgebirge geführt haben
- Umsetzung des aktualisierten Lagerstättenmodells in Explorationsvektoren, welche von Bergbauunternehmen in Sachsen zur effizienten Erkundung heimischer Rohstoffpotenziale genutzt werden können
- Förderung von Investitionen im sächsischen Rohstoffsektor
- Beitrag zur sächsischen Rohstoffstrategie
Projektergebnisse
Aus den Arbeitspaketen (AP) werden folgende Ergebnisse erwartet:
AP1
- Anwendung von Verfahren der Flüssigkeitseinschlussanalyse, Geochronologie und weitere einschlägige Methoden zur Erklärung des genetischen Zusammenhangs unterschiedlicher Lagerstättentypen (Greisen-, Skarn- und Gangsysteme)
- Einbeziehung vorhandene Daten sowie Generierung relevanter neuer Daten durch Proben aus aktuellen Aufschlüssen
AP 2
- Erstellung strukturgeologischer Analysen anhand der Kombination vorhandene Daten mit Daten aus aktuellen Aufschlüssen
- Verknüpfung der Bruchstrukturen mit lagerstättenkundlichen Daten (u. a. Flüssigkeitseinschlüsse und Mineralogie) und neuen geochronologischen Altern, zur Veranschaulichung der raumzeitlichen Entwicklung der erzführenden Störungssysteme
AP 3
- Kombination vorhandener geodynamischer Modelle mit Paleo-Teufen-Abschätzungen und Altersdaten
- Abschätzung des Erhaltungspotentials der verschiedenen Lagerstättentypen als Funktion des Erosionsniveaus
AP 4
- Erstellung eines metallogenetischen Modells, welches die raumzeitliche Entwicklung der magmatisch-hydrothermalen Lagerstätten unter mineralogischen, tektonischen und geodynamischen Gesichtspunkten beinhaltet
AP 5
- Definition von Explorationsvektoren
AP 6
- internationale peer-begutachtete Publikation
- zwei Zwischenberichte
- ein Abschlussbericht im Format der LfULG-Schriftenreihe
- Übernahme der neu gewonnenen Daten die Datenspeicher des Staatlichen Geologischen Dienstes
Zwischenbericht
- Neues Potenzial (*.pdf, 3,77 MB) First interim report - erster Zwischenbericht
- Age and origin of Sn mineralization (*.pdf, 2,49 MB) Poster
- Tectonic control on ore formation (*.pdf, 8,20 MB) Poster