Rohstoffgewinnung
Mit Stand 2016 gibt es in Sachsen etwas weniger als 300 aktive Abbaustandorte für Steine-und-Erden-Rohstoffe, vier Gewinnungsstellen für Energierohstoffe sowie ein Spat-Bergwerk. Unter die Kategorie Steine-und-Erden-Rohstoffe fallen die Gruppen der Kiese und Kiessande, Sande und Spezialsande, Lehme und Mergel, Tone und Spezialtone, Kaoline, Bentonite, Industrieminerale, Karbonatgesteine sowie die Gruppe der sonstigen Festgesteine.
An verschiedenen Gewinnungsstellen wird bzw. wurde bis vor kurzem im Tiefbau gearbeitet (Stand 2016):
- im Weißerdewerk in Seilitz bei Meißen (Kaolin), Abbau aktiv
- in Lengefeld im Mittleren Erzgebirge (Dolomitmarmor), Abbau 2015 eingestellt
- in Hermsdorf im Osterzgebirge (Dolomitmarmor), Abbau 2016 eingestellt
- für die eingestellte Abbaue in Lengefeld und Hermsdorf wird derzeit die Gewinnung von Dolomitmarmor aus der Ersatzlagerstätte in Hammerunterwiesenthal im Mittleren Erzgebirge vorbereitet
- im Untertage-Abbau Niederschlag (Flussspat), Regelbetrieb seit 2015
Die Gewinnung des Energierohstoffes Braunkohle erfolgt in den Tagebauen:
- Nochten und Reichwalde in der Oberlausitz sowie
- Vereinigtes Schleenhain und dem sächsischen Teil des Tagebaues Profen südlich Leipzig
Kieswerk Flemmingen bei Penig (April 2016), Quelle: LfULG/R. Brauer
Fördermengen von Steinen und Erden sowie von Braunkohle in Sachsen für das Jahr 2014 in Kilotonnen (kt)
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Unter Bergrecht |
Unter Baurecht und Immissionsschutzrecht |
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Förderung |
Abbaubetriebe |
Förderung |
Abbaubetriebe |
Steine und Erden |
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Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt oder Werk-/ Dekorsteinen |
19.762 | 78 |
ca. 4.000 |
7 |
Kiese und Kiessande, Sande |
14.111 |
124 |
ca. 3.000 |
30 |
Kaoline |
1.596 |
13 |
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Lehme und Mergel (Ziegelton) |
1.026 |
14 |
10 |
1 |
Kalke und Dolomite |
543 |
4 |
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Quarz- und Formsande |
44 |
10 |
6 |
2 |
Spezialtone |
319 |
12 |
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Torf |
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1 |
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insgesamt |
37.401 |
289 |
ca. 7.016 |
40 |
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Braunkohle |
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Lausitzer Revier |
26.200 |
2 |
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Mitteldeutsches Revier |
11.900 |
1(2) |
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insgesamt |
38.100 |
3 |
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1)Nach Jahresbericht 2014 des Sächsischen Oberbergamtes (http://www.oba.sachsen.de/294.htm)
2)Geschätzt.
Fördermengenvergleich Sachsen – Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2014
Einen Vergleich der sächsischen Rohstoffgewinnung ausgewählter Rohstoffgruppen von 2014 mit den Förderdaten der entsprechenden Rohstoffe für die gesamte Bundesrepublik aus dem gleichen Jahr (aktuellere Daten stehen derzeit noch nicht zur Verfügung) verdeutlicht den Stellenwert des sächsischen Steine-Erden-Potenzials innerhalb des Bundesgebietes insbesondere mit seiner Braunkohle sowie seinen Hartgesteins- und Kiessandvorkommen.
Fördermengen ausgewählter Rohstoffgruppen im Vergleich zwischen Sachsen und der Gesamtfördermenge in der Bundesrepublik Deutschland (Angaben in Millionen Tonnen; Stand 2014), Quelle: LfULG
Daten zusammengestellt aus dem Jahresbericht 2014 des Sächsischen Oberbergamtes sowie den Commodity TopNews Nr. 48 (2016) der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe/Hannover.
Gesamtfördermengen von festen mineralischen und organischen Rohstoffen in Sachsen im Vergleich zur Förderung in den anderen Bundesländern
Wie die jüngsten zur Verfügung stehenden Daten für einen Vergleich zwischen den Bundesländern und Sachsen zeigen (Stand 2010), nimmt der Freistaat Sachsen mit der Förderung von Steine-Erden-Rohstoffen eine mittlere Position ein.
Steine-Erden-Förderung der Bundesländer (Stand 2010, Quelle: LfULG). Daten zusammengestellt aus: Steine- und Erden-Rohstoffe in der Bundesrepublik Deutschland, Geol. JB. Sonderheft Nr. 10, 2012
Jeder Bundesbürger verbraucht in seinem Leben ca. 1000 t mineralische und Energie-Rohstoffe; etwa die Hälfte davon sind Steine-Erden-Rohstoffe. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der Rohstoffnutzung im Alltag. In der öffentlichen Wahrnehmung spielen sie allerdings nur eine geringe Rolle.
Eine umweltverträgliche Rohstoffgewinnung und vorsorgende Rohstoffsicherung haben daher eine große Bedeutung. Dabei nehmen die Abbauflächen nur etwa 0,3 Prozent der Landesfläche in Anspruch.