Verklausung (Aufstau) der Elbe durch große Sturz- und Rutschprozesse in der Sächsischen Schweiz

Bewertung von Geogefahren

Abbruchwand mit Schwächehorizont
Abbruchwand eines Felsens in der Sächsischen Schweiz mit Schwächehorizont (roter Pfeil).  © Maren Salz, Geotest AG

Projektlaufzeit

10/2014– 03/2015

Projektpartner

GEOTEST AG

Projektziel

  • Aufnahme und Bewertung der Eintretenswahrscheinlichkeit denkbarer Sturz- und Rutschprozesse in einem definierten Böschungsabschnitt im Elbtal Sächsische Schweiz
  • Ableitung und Rückrechnung der Szenarien mittels numerischer Modellierungen, einschließlich Risikoanalyse der potentiellen Massenbewegungen für das Schutzgut Elbe, wobei sowohl geologische, geotechnische als auch wasserbauliche Fragestellungen zu koppeln sind

Projektergebnisse

  • Im Elbtal zwischen tschechischer Grenze und Pirna wurden auf einer Strecke von rund 30 km entlang der teilweise steil aufragenden Felsanschnitte mögliche Sturz-, Rutsch- und Murgangszenarien beurteilt. Daraus wurden die Auswirkungen für die Elbufer und den gesamten Flussquerschnitt unter Einbeziehung von numerischen Modellierungen abgeleitet.
  • Die Prozesse Sturz / Rutsch und Murgang wurden mit dem Modell RAMMS berechnet. Das dynamische Modell RAMMS wurde am schweizerischen Eidgenössischen Forschungsinstitut WSL/SLF entwickelt. In einer angepassten Form kann dieses auch zur Modellierung von Bergstürzen (sehr große Sturzprozesse) verwendet werden. Für die Modellierung der Murgangprozesse wurde das Debris Flow Modul verwendet.
  • Ausgehend von den morphologischen und geologischen Gegebenheiten wurden Ereignisse und Eintrittswahrscheinlichkeiten mit großen und sehr großen Sturz- und Rutschvolumen beschrieben, welche den Flussquerschnitt maßgeblich betreffen könnten.
  • Für große Sturz-, Rutsch- und Murgangprozesse werden die »verklausungsrelevanten« Szenarien als äußerst unwahrscheinlich erachtet. Die generelle Gebirgsstabilität ist als gut einzuschätzen.
  • Erstmalig wurden große Sturz-, Rutsch- und Murgangszenarien in einer sehr detaillierten Herangehensweise bearbeitet. Die Ergebnisse bilden eine fundierte Basis für weitere Betrachtungen.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Peter Dommaschk

Telefon: 03731 294-1301

Telefax: 03731 294-1099

E-Mail: Peter.Dommaschk@smekul.sachsen.de

Abschlussbericht

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