Einsatz der Seismohydrologie zur Erdbebenprognose im Vogtland

Hydrologischen und hydrogeochemischen Effekte an Quellen und Mofetten im Vogtland

Das Bild zeigt Ausrüstungsgegenstände für eine seismische Untersuchung. © LfULG

Projektlaufzeit

2011 - 2013

Projektpartner

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Universität Leipzig

Projektziel

Ausgehend von den Ergebnissen zu hydrologischen und hydro(geo)chemischen Effekten an Quellen und Mofetten im Vogtland und NW-Böhmen sollte das Projekt die Möglichkeiten zur Anwendung der seismohydrologischen Erfahrungen zur Erdbebenprognose im Oberen Vogtland aufzeigen.

Projektergebnisse

Seismohydrologische Anomalien können sowohl vor, während als auch nach Erdbeben auftreten. Solche Grundwasser- und Gasdruckanomalien wurden an einem Grundwasserpegel in Bad Brambach während der Erdbebenschwärme 2000 und 2008 registriert. Daraufhin wurde im Rahmen des Projektes ein erweitertes seismohydrogeologisches Messnetz mit 5 zusätzlichen Messstellen im Vogtland eingerichtet.

Während des Bebenschwarms 08-09/2011 konnten neben der Registrierung eines Bebenvorläufereffektes in Bad Brambach drei der fünf neu ausgerüsteten Grundwassermessstellen als koseismisch sensitiv identifiziert werden. Damit wurde die Möglichkeit deutlich verbessert, seismogene Grundwasseranomalien bereits im Vorfeld potenzieller lokaler Beben zu entdecken.

Aktuelle Vorabinformationen über potenzielle lokale Beben sind nur dann möglich, wenn hydrologische Anomalien oder zumindest deren Beginn zwischen dem jeweiligen Auslesen der Daten und dem Einsetzen der Seismizität entdeckt und zudem meteorologische Effekte sicher ausgeschlossen bzw. separiert werden können.

Aus Beobachtungen im neuen Grundwassermessnetz während der seismischen Perioden 08-09/2011, 04-05/2013 und dem Bebenschwarm Ende 08/2013 ist zu vermuten, dass nur dann mit hydrologischen Reaktionen im zeitlichen Umfeld von Beben im Raum Nový Kostel/Luby gerechnet werden kann, wenn die lokalen Magnituden mindestens 2,5 erreichen.

Grundsätzlich sind mehrere Bebenperioden erforderlich, um die Reproduzierbarkeit seismohydrologischer Effekte zu testen. Da im Bearbeitungszeitraum nur eine verwertbare Bebenperiode auftrat, reicht für die drei neuen seismisch sensitiven Pegel die Datenlage nicht für eine Bebenprognose im Sinne des Projektzieles aus.

Abschlussbericht

Ansprechpartner LfULG

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Lutz Sonnabend

Telefon: 03731 294-1202

Telefax: 03731 294-1099

E-Mail: Lutz.Sonnabend@smekul.sachsen.de

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