Proterozoische Grauwacken in Sachsen

Eine moderne Bestandsaufnahme

Mineralkörner von zwei Grauwacke-Proben im Dünnschliff.
Dünnschliff-Aufnahme einer Grauwacke der Clanzschwitz-Gruppe im polarisierten Durchlicht bei gekreuzten Polarisatoren. Die Hauptmineralphasen sind feinkörniger Quarz (grau), Dunkelglimmer (grün-braun) und Hellglimmer (rosa-violett).Die Mineralkörner in der Probe weisen zwei Vorzugsrichtungen auf: Ein Teil der Quarze und Dunkelglimmer zeigen eine ältere Vorzugsorientierung (subhorizontal, mit Hinweis auf Scherung), die von einer jüngeren Vorzugsorientierung (links oben nach rechts unten) geschnitten wird. Letztere wird eindeutig durch die Orientierung der länglichen Hellglimmer angezeigt.  © Victoria Kühnemann und Prof. Guido Meinhold, TU Bergakademie Freiberg

Projektlaufzeit

08/2022 - 11/2023

Projektpartner

Professur Exogene Geologie / Sedimentologie, TU Bergakademie Freiberg

Projektziele

  • Kenntnisstand über die Grauwacken in Sachsen modernisieren und erweitern
  • petrologische, geochemische und isotopengeochemische Charakteristik der Gesteine inklusive Schwermineralanalyse
  • radiometrische Altersdatierung
  • Beschreibung und genetische Interpretation der thermischen Entwicklung und metamorphen Überprägung der Gesteine

Projektergebnisse

  • Die Grauwacken sind monotone, bankige Gesteine. Sie treten oft in Wechsellagerung mit pelitischen Lagen auf.
  • Die Schichtung ist häufig steil gestellt, also durch Tektonik aus der ursprünglichen horizontalen Lagerung gekippt.
  • Die Gesteine bestehen überwiegend aus Quarz und Albit.
  • Das tektonische Umfeld, in welchem die Grauwacken entstanden, wurde mit Hilfe geochemischer Diskriminanzdiagramme klassifiziert. Die Gesteine zeigen die Signatur eines passiven Kontinentalrandes. 
  • Tektonik und Alterationsprozesse führten zu sekundärem Mineralwachstum, z.B. von Biotit und Muskowit.
  • Druck-Temperatur-Abschätzungen zeigen eine grünschieferfazielle regionalmetamorphe Überprägung der Gesteine an.
  • Eine Unterscheidung der proterozoischen Grauwacken von karbonischen Grauwacken ist anhand des Spurenelementgehaltes möglich.
Fünf Handstücke mit verschiedenen Erscheinungsformen der grauwacke.
Variationen im Erscheinungsbild der neoproterozoischen Grauwacken des Saxothuringikums: a) Grobkörnige Grauwacke mit sichtbaren Einzelmineralen aus der Nähe von Radeberg; b) Quarzitische Grauwacke vom Collmberg bei Oschatz; c) Tektonisch deformierte phyllitische Grauwacke aus Weesenstein; d) Foliierte Grauwacke mit metamorpher Andalusit-Mineralneubildung vom Großen Steinberg; e) Feinkörnige, dunkle Grauwacke in Wechsellagerung mit Tonbändern aus der Nähe von Königsbrück.  © Victoria Kühnemann und Prof. Guido Meinhold, TU Bergakademie Freiberg

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Dr. Sebastian Weber

Telefon: 03731 294-1223

Telefax: 03731 294-1099

E-Mail: Sebastian.Weber­@smekul.sachsen.de

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